Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westdeutsche Allgemeine Zeitung mehr verpassen.

Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Junge Abgeordnete in der Union fordern staatliche Regeln für den Islam

Essen (ots)

Die CDU streitet über den Umgang mit dem Islam und über ihre Haltung zur Zuwanderung. Vorreiter ist eine Gruppe von rund 80 jungen Abgeordneten um Jens Spahn, die sich "CDU 2017" nennt. In einem Papier, das der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung in Essen vorliegt, fordern Spahn und drei weitere Autoren staatliche Regeln für den Islam. So sollen Imame auf Deutsch predigen und nicht aus der Türkei entsandt und bezahlt werden. Sprache und Religion sollten "nicht nebeneinander stehen". In einer weiteren Beschlussvorlage für ein Treffen gestern und heute in Berlin wird die CDU aufgerufen, sich in der Zuwanderungspolitik ehrlich zu machen, zu gestalten "statt zögernd abzuwarten". Die Forderung nach einem Zuwanderungsgesetz stößt in der Gruppe aber auf Widerspruch. Der Abgeordnete Tankred Schipanski sagte der WAZ, er halte es "nicht für sinnvoll", vom Asyl- und Aufenthaltsrecht "grundlegend abzuweichen". Spahn unterstützt CDU-Generalsekretär Peter Tauber, der die Debatte angestoßen hatte. In der Vorlage heißt es, das 390 Seiten lange Aufenthaltsgesetz müsse gebündelt und weiter entwickelt werden sowie ein "Signal der Offenheit" senden. "Die besten Regelungen bringen nichts, wenn sie nicht auch mit dem nötigen Geist gelebt werden", so Spahn. Auf Vorbehalt stößt der Satz von Altpräsident Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland. "Das muss man schon hinterfragen", sagte Schipanski. Die Aussage sei "erklärungsbedürftig", so Spahn. "Den Islam" gebe es nicht. Die Frage sei, "welcher Islam zu uns gehört." Er sei "eine Religion unter vielen" und solle sich den Regeln einer freien Gesellschaft "unterordnen". Aus falsch verstandener Toleranz sei man "zu zurückhaltend" gegenüber muslimischen Vereinen, Verbänden und Gemeinden gewesen. Man sei bereit, deren Anliegen zu fördern, "wir haben aber auch konkrete Erwartungen an die weltlichen und geistigen Vertreter des Islam in Deutschland". Doch sei es nicht die Aufgabe der deutschen Politik, "eine Reformation des Islam zu betreiben. Dies müssen allen voran Muslime selbst tun."

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de

Original-Content von: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Weitere Storys: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
  • 01.03.2015 – 17:00

    WAZ: NRW-Wirtschaftsminister nennt Gabriels Strommarkt-Pläne "viel zu optimistisch"

    Essen (ots) - NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) hat die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zur Neuordnung des Strommarktes als unrealistisch kritisiert. "Aus Sicht des Industrie- und Energielandes NRW sind seine vier Grundannahmen bei der Neuordnung des Strommarktes viel zu optimistisch", sagte Duin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung ...

  • 28.02.2015 – 05:00

    WAZ: Weltstahlverband rechnet mit Werksschließungen in Europa

    Essen (ots) - Der Präsident des Weltstahlverbands, Wolfgang Eder, rechnet in absehbarer Zeit mit der Stilllegung von mehreren Hochöfen in Europa. "Wir müssen uns damit vertraut machen, dass innerhalb der nächsten 20 Jahre das Feuer in einigen Hochöfen erlischt", sagte Eder der in Essen erscheinenden Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Samstagausgabe). "In Europa wird zu viel Stahl produziert, vor allem zu viel ...

  • 27.02.2015 – 19:01

    WAZ: Der Herr über den Butterpreis. Kommentar von Sven Frohwein

    Essen (ots) - Was hat dieser Mario Draghi eigentlich mit dem Butterpreis zu tun? Ganz einfach: Europas Chefbanker schmeißt billiges Geld auf den Markt, der Eurokurs gerät ins Rutschen und begünstigt die Exporte - auch für Milchprodukte. Das erklärt, warum der Preis fürs Streichfett, der noch im September auf Talfahrt ging, jetzt wieder anzieht. Damals malten ...