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WAZ: Praktische Lösungen gefragt - Kommentar von Christopher Onkelbach zu Flüchtlingen
Essen (ots)
In Suhl flogen Steine, Eisenstangen wurden eingesetzt. Im hessischen Calden kam es zu einer Massenschlägerei unter Flüchtlingen. Schon ist die Rede von "Religionskrieg" und "Lynchjustiz".
Mit Leistungskürzungen und rascher "Rückführung" in die Herkunftsländer müssten die Schläger bestraft werden. Klar ist, dass die deutschen Rechtsnormen für alle gelten und eingehalten werden müssen. Doch meist sind nicht religiöse Differenzen Ursache der Gewalt, sondern ganz banale Auslöser.
Die Unterkünfte sind überfüllt, die Menschen stehen unter Stress, Privatsphäre gibt es kaum. Die Enge führt zu Aggressionen. Täglich müssen die Flüchtlinge oft Stunden für ihr Essen anstehen. Die Leute haben schlicht Hunger. Da reicht oft schon eine Kleinigkeit aus, damit es zu einem Handgemenge kommt.
Eine Entschuldigung für den Gewaltausbruch ist das alles nicht. Doch neben den großen politischen Entscheidungen, die anstehen, liegen praktische Lösungen oft sehr nahe: Man könnte zum Beispiel die Essensausgabe gruppenweise vornehmen und die Menschen möglichst nach Herkunft getrennt unterbringen. Wer aber von "Religionskrieg" spricht, gießt nur Öl ins Feuer.
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