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WAZ: Viel früher ansetzen - Kommentar von Stephanie Weltmann zur Frauenquote
Essen (ots)
Die Redewendung ist hier so abgegriffen wie passend: Gut gemeint ist nicht gut gemacht. Das Land hat mit der Dienstrechtsreform versucht, Frauen bessere Chancen in den öffentlichen Verwaltungen zu bieten. Dieser Vorstoß ist überfällig, weil Frauen immer noch seltener als ihre männlichen Kollegen in leitenden Stellen arbeiten. Bei der Umsetzung aber hat sich das Land in die Nesseln gesetzt. Bei Beförderungen sollen Frauen bevorzugt werden, auch wenn sie nur "im Wesentlichen" so geeignet sind wie männliche Mitbewerber? Das löst eine lange Ungleichbehandlung mit einer neuen ab und bringt Frauen in eine ungewollte Rechtfertigungs-Ecke.
Bei Beförderungen sind Frauen sicher nicht übergangen worden, weil sie grundsätzlich weniger qualifiziert waren. Vielmehr bewerten Vorgesetzte ihre Leistungen bisher vielfach schlechter. Das gilt offenbar besonders für die Frauen, die Beruf und Kinder unter einen Hut bringen und etwa in Teilzeit arbeiten. Experten schlagen richtigerweise vor: Schon die Kriterien des öffentlichen Arbeitgebers zur Beurteilung von Leistung müssen frauen- und familienfreundlicher sein. Ist der mit dem dicken Überstundenkonto besonders belastbar? Nicht auch die, die Job und Familie stemmt?
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