Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: IG-Metall-Chef fordert Obergrenzen für Managergehälter
Main (ots)
IG-Metall-Chef Jörg Hofmann hat den Konzernführungen vorgeworfen, sich wieder "von den Finanzmärkten treiben" zu lassen. "Das endete zuletzt im Fiasko der großen Krise 2008/09, danach wurde mehr Nachhaltigkeit und weniger kurzfristiges Renditedenken gepredigt. Doch seit ein paar Jahren schlägt das Pendel wieder gefährlich in die falsche Richtung zurück", sagte Hofmann der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe). Angesichts aktueller Konflikte um den Abbau Tausender Arbeitsplätze bei den Dax-Konzernen Thyssen-Krupp und Siemens vermisst der Gewerkschafts-Chef den Sinn der Vorstände für die Konzernwurzeln. "Ich halte es schon für sehr wichtig, dass der Vorstand ein Grundverständnis für die Branche hat und um ihre Relevanz jenseits der Ertragszahlen weiß", sagte er. Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger will mit der Stahlsparte die Keimzelle aus dem Kerngeschäft des Konzerns ausgliedern. Den Managern fehle auch aufgrund ihrer hohen Bezüge der Sinn für die Sorgen der Mitarbeiter, vor allem, wenn sie sich zu stark am Aktienkurs orientierten. "Deshalb haben wir in diesem Jahr in den Aufsichtsräten erneut gefordert, die Vorstandsbezüge mehr am langfristigen Erfolg auszurichten, etwa an der Beschäftigtenzahl oder der Zufriedenheit der Mitarbeiter", sagte Hofmann, und: "Wir müssen über Obergrenzen reden."
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