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WAZ: Große Mehrheit sieht Ampel als Streit-Koalition - WAZ-Umfrage: 42 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sind der Ansicht, dass keine der drei Parteien die Interessen der Menschen vertritt

Essen (ots)

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger beurteilt die Zusammenarbeit der Ampel-Koalition in Berlin eher kritisch. 84 Prozent der Menschen glauben, dass der Streit in dem Dreier-Bündnis auch zukünftig anhalten wird, berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Freitagsausgabe). Das ergab eine exklusive Forsa-Umfrage zur politischen Stimmung im Auftrag der Westdeutschen Allgemeine Zeitung.

Für die Konflikte in dem Dreier-Bündnis von SPD, Grünen und FDP machen 43 Prozent der Befragten alle drei Parteien der Ampel gleichermaßen verantwortlich. Jeweils rund ein Viertel gibt vor allem den Grünen oder der FDP die Schuld daran, doch nur zwei Prozent der Befragten sehen allein die SPD für die Streitigkeiten in der Verantwortung.

Bemerkenswert: In der Koalition wird vor allem die FDP als Quertreiber wahrgenommen. 36 Prozent der SPD- Anhänger sind davon überzeugt, dass die FDP für die Streitigkeiten in der Bundesregierung in erster Linie verantwortlich ist. Unter den Grünen-Anhängern äußern sogar 60 Prozent diese Meinung.

Für die repräsentative Untersuchung wurden am 27. und 28. März 2023 insgesamt 1005 Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen mit Hilfe eines Online-Fragebogens befragt. Methodisch wurde laut Forsa sichergestellt, dass die Befragten einen Querschnitt der NRW-Wahlberechtigten darstellen.

Immerhin 42 Prozent der Befragten sind laut der Umfrage der Ansicht, dass keine der drei Regierungsparteien die Interessen der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger vertritt, berichtet die WAZ. 31 Prozent sagen, dass in der Koalition die SPD am ehesten die Interessen der Menschen in Deutschland vertritt, über die Grünen sagen dies 10 Prozent, über die FDP nur 9 Prozent der befragten Wahlberechtigten.

13 Prozent der Befragten meinen, die SPD besitze in ihrem Bundesland mehr Vertrauen als die SPD in Deutschland insgesamt. In NRW sind 18 Prozent der Menschen dieser Ansicht. Hingegen sind 30 Prozent der Meinung, in ihrem Bundesland sei das Vertrauen in die SPD geringer als das der Bundes-SPD. Lediglich in Niedersachsen, Hamburg und Bremen überwiegt der Anteil der Befragten, die sagen, die SPD habe in ihrem Bundesland mehr Vertrauen als die SPD in der gesamten Republik. In Bayern glauben sogar nur 2 Prozent, dass die SPD im Freistaat mehr Vertrauen besitzt als die SPD in Deutschland.

Anlass der Befragung war der überraschende Rücktritt des SPD-Vorsitzenden in NRW, Thomas Kutschaty, am vergangenen Donnerstag. Nach Kutschatys Rücktritt glaubt laut der Umfrage aber nur eine Minderheit der Wahlberechtigten, dass die SPD künftig wieder mehr Vertrauen bei den Wählerinnen und Wählern an Rhein und Ruhr gewinnen wird. Fast ein Drittel der Befragten (31 %) ist hingegen der Meinung, dass die SPD künftig weiter an Vertrauen verlieren wird.

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