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WAZ: Neue Spannungen auf dem Strommarkt: Das Monopol lebt - Leitartikel von Wilfried Beiersdorf

Essen (ots)

Muss man das verstehen? Das RWE sonnt sich erneut im
Glanz von Rekordgewinnen und kündigt gleichzeitig weitere Strompreis-
Erhöhungen an. Ist es da ein Wunder, dass den Stromkunden der Kamm
schwillt? Denn Strom ist schon jetzt so teuer wie nie zuvor. Und für
2006 erwarten Aktienexperten weiter steigende RWE-Gewinne. Wer das
bezahlen muss, ist nicht erst seit der gestrigen Ankündigung des RWE
klar. Für die Kunden ist das deshalb besonders ärgerlich, weil sie
einem Quasi-Monopol nahezu hilflos gegenüber stehen. Dabei hatten uns
die Politiker doch etwas ganz anderes versprochen. 1998, als der
Strommarkt geöffnet wurde, war von freiem Wettbewerb und fallenden
Preisen die Rede. Da sich die Politik aber von den Stromkonzernen an
der Nase herumführen ließ und jahrelang vergeblich auf freiwillige
Marktregulierungen hoffte, müssen die Verbraucher jetzt bluten. Denn
dass Unternehmen möglichst hohe Gewinne machen, gehört nun einmal zur
freien Marktwirtschaft.

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