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WAZ: Subventions-Junkies Ost - Kommentar von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Wenn Europa reicher an ärmeren Ländern wird, müssen
die Reicheren ärmer werden. Deshalb hat das jüngste
Euro-Gipfel-Ergebnis, wonach Deutschland wg. Ost-Erweiterung zwei
Milliarden mehr gen Brüssel überweist, seine innere Logik. Darum ist
der Vorwurf, Merkel habe in Brüssel schlecht verhandelt, so billig,
dass er nicht einmal von der Rest-Opposition aus FDP und Grünen
wirklich ernsthaft erhoben wird, geschweige denn vom SPD-Partner. Nun
tobt der Verteilungskampf. Die Ossis kriegen knapp vier Milliarden
weniger, also sollen die Wessis bluten; was die, Kunststück, nicht
wollen. Soll eben der Bund zahlen, lautet die unbekümmerte
Länder-Empfehlung zu Lasten eines Dritten. Na prima – denkt noch
jemand ans Sparen? Nun mal halblang, möchte man den Kollegen Ost
zurufen. Denn die bekommen nicht Nichts, sondern auf sechs Jahre
verteilt noch mal 13,5 Milliarden Staatsknete. Viel Geld, 15 Jahre
nach der Wiedervereinigung. Subventionen machen süchtig. Der
Subventions-Junkie verdrängt dann, dass jenes Geld, welches er so
zornig fordert, von anderen erst mal verdient werden muss.

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