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WAZ: Illusion von Sicherheit - Kommentar von Christina Wandt

Essen (ots)

Seit den Attentaten vom 11. September 2001 haben wir
uns daran gewöhnt, dem Anti-Terror-Kampf einen Teil unserer Freiheit 
zu opfern. Manches, was bis dahin als Beschränkung der Bürgerrechte 
oder Bespitzelung galt, haben wir uns seither als Terrorabwehr 
servieren lassen.
 Den Sicherheitsbehörden und Innenministern genügte der stete 
Hinweis, dass man die modernen Attentäter mit den bewährten 
Instrumenten nicht fassen könne. Erstens lebten sie unauffällig, 
zweitens entzögen sie sich der Strafverfolgung durch ihren 
mutwilligen Tod. Daher müsse, wer Anschläge verhindern wolle, im 
Vorfeld tätig werden und potenzielle Täter aufspüren. Dem soll auch 
die neue Anti-Terror-Datei dienen.
 Tatsächlich kann es sinnvoll sein, die Daten von Polizei und 
Geheimdiensten stärker zu vernetzen. Doch wenn die Gefahrenabwehr so 
weit gefasst wird, dass am Ende bloße Unauffälligkeit in Kombination 
mit einer Religion als Verdachtsmoment gilt, ist das nicht nur ein 
Eingriff in die Rechte des einzelnen.
 Es schafft auch keine Sicherheit, sondern nur deren Illusion.

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Telefon: (0201) 804-0
zentralredaktion@waz.de

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