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WAZ: Integrationsgipfel in Berlin: Miteinander reden - Kommentar von Lutz Heuken
Essen (ots)
Es ist leicht, den in Berlin geplanten Integrationsgipfel schon im Vorfeld niederzumachen. Die Vertreter der Muslime seien nicht repräsentativ, heißt es, die Konferenz komme zu spät, sie habe kein Ziel. Alles richtig. Doch das eine Argument f ü r die Konferenz ist gewichtiger als all die kritischen: Endlich wird in Deutschland nicht mehr nur über Moslems gesprochen, sondern mit ihnen. Eine Gefahr lässt sich jedoch nicht leugnen. Wenn wir über 3,5 Millionen Moslems in Deutschland sprechen, dann sprechen wir nicht über 3,5 Millionen Gläubige. Denn da unterscheiden sich Christen und Moslems kaum: Nur eine Minderheit ist tief gläubig, die meisten bekennen sich eher formal zu einer Religion. Das Leben der Einwanderer spielt sich wahrlich nicht nur in Moscheen ab. Die Bundesregierung tat gut daran, das zu berücksichtigen. Sie hat nicht nur (selbsternannte) Vertreter des Islam eingeladen, sondern auch kritische Intellektuelle, die eher zufällig auch Moslems sind. Die Bundesregierung lässt sich ja schließlich auch nicht durch Bischöfe vertreten.
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