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WAZ: Initiative für mehr Stärke Die vereinigte Ruhr-Universität - Kommentar von Gudrun Norbisrath

Essen (ots)

Gemeinsam sind wir stark. Diese Einsicht hat sich
bei Wissenschaftlern für den Bereich der Teamarbeit durchgesetzt, in 
die Organisation weiterer Strukturen ist sie bisher nicht nachhaltig 
eingedrungen. Schon gar nicht an den Universitäten. Sie arbeiten nach
wie vor nach dem Prinzip: Wer ist der Größte, wer ist der Beste?
Falsch ist das nicht. Konkurrenz belebt nicht nur das Geschäft, 
sondern auch die Schöpferkraft, und solange genug Mittel vorhanden 
sind, kann es nur nützen, wenn möglichst viele möglichst viel 
forschen. Es ist auch nicht so, dass Kreativität ohne Weiteres zu 
bündeln wäre und straffe Strukturen garantieren keineswegs den 
Erfolg. Der Geist muss Umwege machen dürfen, wenn er ans Ziel 
gelangen soll.
Es sind aber nicht genug Mittel vorhanden, und selbst, wenn es so
wäre: Die Zahl der Umwege kann bei kluger Verteilung der Arbeit 
verringert werden. Es müssen auch nicht drei denselben Umweg gehen.
Die Konzentration von Universitäten gilt als Tabu, und manches 
spricht dafür, dass es so bleiben sollte. Die Forschung ist frei! Das
ist sie natürlich längst nicht mehr, geforscht wird, was bezahlt 
wird. Das heißt nicht, dass man die alten Ideale unbesehen veräußern 
dürfte, wirft aber ein Licht auf die Situation. Wir forschen und 
lehren unter den Bedingungen des 21. Jahrhunderts.
Und das erfordert Effektivität. Leistung, und zwar schnell. 
Könnte eine Vereinigung der Ruhrgebiets-Universitäten einen 
Qualitätsschub bedeuten? Vielleicht, falls kluge Köpfe in der Lage 
wären, die Schwierigkeiten und Widerstände auszuräumen. Man kennt sie
von der Fusion der Unis Essen und Duisburg. Im übrigen sind die 
Universitäten und ihre Professoren dem Land unterstellt. Eine 
Vereinigung wäre aber kaum sinnvoll, wenn dabei nicht das Personal 
verringert würde. Und dann?
Über die Arbeitsbedingungen der Hochschulen nachzudenken, ist 
vernünftig. Auch hier muss nichts ewig bleiben, wie es war. Doch 
dabei müssen alle Aufgaben der Institution im Vordergrund stehen, 
nicht nur der Wunsch nach einem besseren Image und wirkungsvoller 
Forschung. Die zweite Aufgabe der Universitäten ist die 
Qualifizierung möglichst vieler Studenten. Wie die aussehen könnte in
einer vereinigten Hochschule, ist offen; hier aber müssen die 
Überlegungen ansetzen. Im Moment haben die Universitäten gerade in 
diesem Bereich ein Problem, und es behindert ausgerechnet die 
Leistung: Studiengebühren. Nicht nur, wer zahlen kann, taugt zur 
Elite.

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