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WAZ: Jochen Dieckmann tritt zurück: SPD in der Krise - Kommentar von Peter Szymaniak
Essen (ots)
Der Rücktritt von Jochen Dieckmann symbolisiert das ganze Ausmaß der Krise, in der sich der einstmals einflussreichste SPD-Landesverband befindet. Den Verlust der Regierungsmacht im Mai 2005 nach 39 Jahren hat die NRW-SPD bis heute nicht verkraftet. Neue Inhalte, neue Strukturen, neue Kontakte benötigt die Partei. Jochen Dieckmann hat daraus keinen Hehl gemacht, doch der Aufbau einer schlagkräftigen Truppe kommt viel mühsamer, viel langsamer voran als alle gedacht hatten. Der Jurist und Verwaltungsexperte aus dem feinen Bad Godesberg werkelte dabei eifrig, aber zu still und betulich vor sich hin; habt Geduld, rief er allen zu, die mehr von der SPD wissen wollten. So konnte die NRW-SPD seltsamerweise nicht einmal schnell und energisch genug Paroli bieten, als CDU-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers dazu ansetzte, den Arbeiterführer zu mimen, um der SPD ihr Markenzeichen soziale Gerechtigkeit wegzunehmen. Der Rücktritt ist damit für die SPD auch eine Chance: schneller, lauter und aggressiver nach vorne zu marschieren.
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