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Tarifrunde Kautschuk: IGBCE fordert 6,7 Prozent Plus und Mitgliederbonus

Tarifrunde Kautschuk: IGBCE fordert 6,7 Prozent Plus und Mitgliederbonus

Heute (6. März) hat die Bundestarifkommission der IGBCE in Fulda ihre Forderung für die 70.000 Beschäftigten in der Kautschukindustrie beschlossen: Sie will in der diesjährigen Tarifrunde eine Erhöhung der Entgelte um 6,7 Prozent bei 12 Monaten und einen Mitgliederbonus durchsetzen. Außerdem soll Schichtarbeit attraktiver gestaltet werden.

Dem heutigen Beschluss war eine wochenlange Forderungsdebatte in den Betrieben und Regionen vorausgegangen. IGBCE-Mitglieder der Branche hatten die Empfehlung aus dem Januar diskutiert. An einer Umfrage hatten sich mehr als 700 Beschäftigte beteiligt, um ihre drängendsten Anliegen und Meinungen mit einzubringen.

Katharina Stihler, die Verhandlungsführerin der Kautschukgewerkschaft IGBCE, betont: „Diese Diskussionen und Umfrageergebnisse haben uns deutlich gezeigt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben an allererste Stelle eins wollen: Mehr Geld, um das alltägliche Leben besser meistern zu können und am Ende des Monats noch genug davon zu haben.“

Die Forderung von 6,7 Prozent sei angesichts der gestiegenen Preise in allen Bereichen des Lebens auf der einen Seite und der herausfordernden, wirtschaftlichen Situation in der Kautschukindustrie auf der anderen Seite, absolut realistisch. „Es gibt Betriebe, denen geht es gut, die fahren nach wie vor hohe Gewinne ein, andere straucheln gerade etwas. Mit dieser Forderung halten wir die Waage und werden allen gerecht. Hinzu käme: „Die wirtschaftlichen Prognosen für die Kautschukindustrie sind positiv.“

Neben der Erhöhung der Entgelte um 6,7 Prozent fordert die IGBCE-Tarifkommission eine deutliche Steigerung der Auszubildendenvergütungen. Außerdem will sie einen spürbaren Vorteil für Gewerkschaftsmitglieder durchsetzen und die Attraktivität der Schichtarbeit soll steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.

Bessere Bedingungen in der belastenden Schichtarbeit seien längst überfällig. „Schichtarbeit, vor allem im vollkontinuierlichen Schichtbetrieb, ist für die meisten Beschäftigten unattraktiv.“ Dafür qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, gestalte sich schon jetzt sehr schwierig. Und das Problem werde sich mit wachsendem Fachkräftemangel zunehmend verstärken. Dies beispielsweise mit einer Erhöhung der Zulagen zu verbessern und gleichzeitig die besonderen Belastungen der Beschäftigten besser zu vergüten, könne nur im Sinne der Arbeitgeber sein.

Die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) starten im Frühling. Die erste Verhandlung ist für den 24. April geplant. Der aktuelle Entgelttarifvertrag läuft noch bis zum 31. Mai 2025.

Rund die Hälfte der Beschäftigten in der Kautschukindustrie arbeitet in der Auto- oder Autozuliefererindustrie. Andere Unternehmen der Branche produzieren zum Beispiel Abdichtungen von Fenstern oder Förderbänder. Regionale Schwerpunkte befinden sich in Hanau, Hannover, Riesa, Breuberg, Hann. Münden und Hamburg. Große Betriebe sind unter anderem die Reifenhersteller Pirelli und Goodyear sowie der Hersteller von Kautschuk- und Kunststoffprodukten ContiTech.

Für Rückfragen: Isabel Niesmann, 0511 7631 165, isabel.niesmann@igbce.de

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Die IGBCE ist mit mehr als 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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