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Kürzere Wartezeiten mit weniger Arztpraxen - Herr Minister Gröhe, glauben Sie an den Weihnachtsmann?

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Berlin (ots)

Wieder einmal klopft eine Gesundheitsreform an die Tür und die Gesundheitsexperten der Regierung, Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sowie die Bundestagsabgeordneten Jens Spahn (CDU) und Karl Lauterbach (SPD), haben dafür ein Weihnachtsmärchen geschrieben. Nach dem Entwurf ihres "Versorgungsschwächungsgesetzes" würden in den nächsten Jahren 25.000 Arztpraxen in Städten geschlossen. Gleichzeitig sollen die Bürger aber nicht mehr so lange auf einen Arzttermin warten und garantiert innerhalb von vier Wochen einen Termin beim Facharzt bekommen. "Weniger Ärzte, aber kürzere Wartezeiten - wie geht das, Herr Minister Gröhe?", fragten Ärzte und Patientenvertreter anlässlich der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) am Freitag in Berlin.

Politik setzt auf Rezepte gescheiterter Planwirtschaft

Außerdem will die Regierung mehr Ärzte aufs Land schicken. Doch was soll junge Ärzte dorthin locken außer eine unsichere Zukunft? "Niemand kann Freiberufler zwingen, dort eine Praxis aufzumachen, wo der Staat es befiehlt. Eher wandern sie ins Ausland ab oder in die Industrie - das verschärft den generell drohenden Ärztemangel", sagte Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft e. V. Mit Rezepten gescheiterter Planwirtschaft versuchten Gröhe, Lauterbach und Spahn, Probleme der verfehlten Gesundheitspolitik in den vergangenen Jahrzehnten zu lösen.

Freiberufliche Ärzte sind das Rückgrat der Medizin

Die ambulante Medizin wird kaputtgespart, die Ausgaben dafür wurden auf 15 Prozent der Einnahmen der Krankenkassen heruntergeschraubt. Dabei landen 90 Prozent aller medizinischen Behandlungsfälle in der Arztpraxis. "Freiberufliche Ärzte sind das Rückgrat der Medizin in Deutschland. Sie haben sich immer dem Gemeinwohl untergeordnet und brauchen nun den Schutz der Gesellschaft, wirtschaftliche Sicherheit und Wertschätzung ihrer Arbeitsbedingungen, damit sie ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit ungehindert nachgehen können", sagte Wolfram-Arnim Candidus, Präsident der Bürgerinitiative Gesundheit. Ärzte und Patientenvertreter fordern einen scharfen Kurswechsel - und zwar weg von den Interessen der Gesundheitskonzerne, die die Konkurrenz der freiberuflichen Ärzte ausschalten wollen.

Appeasement ist nicht angebracht

Der Appell der Ärzte geht auch an die KBV: "Wir erwarten den klaren Einsatz für die Haus- und Facharztpraxen und kein reflexartiges Einschwenken auf Staatsmedizin mit Abrissbirne. Es kann nicht darum gehen, als ausführendes Organ des Bundesgesundheitsministeriums Terminservicestellen, Kontrollwahn und Praxisabschaffungsprogramme zu installieren."

(Ausführlicher Hintergrund, Patienteninformation und ein Poster als PDF sowie unter www.freie-aerzteschaft.de)

Über die Freie Ärzteschaft e.V.

Die Freie Ärzteschaft e. V. (FÄ) ist ein Verband, der den Arztberuf als freien Beruf vertritt. Er wurde 2004 gegründet und zählt heute mehr als 2.000 Mitglieder: vorwiegend niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie verschiedene Ärztenetze. Vorsitzender des Bundesverbandes ist Wieland Dietrich, Dermatologe in Essen. Ziel der FÄ ist eine unabhängige Medizin, bei der Patient und Arzt im Mittelpunkt stehen und die ärztliche Schweigepflicht gewahrt bleibt.

Pressekontakt:

Daniela Schmidt, Tel.: 0176 49963803, E-Mail:
presse@freie-aerzteschaft.de

V .i. S. d. P.: Wieland Dietrich, Freie Ärzteschaft e.V.,
Vorsitzender, Gervinusstraße 10, 45144 Essen,
Tel.: 0201 4690939, E-Mail: mail@freie-aerzteschaft.de,
www.freie-aerzteschaft.de

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