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Freie Ärzteschaft e.V.

Offener Brief an die Bundeskanzlerin
Ärzte warnen vor der elektronischen Gesundheitskarte: "Inhaltsleere Marketingversprechen der IT-Industrie"

Erkrath (ots)

"Die Einführung der "Gesundheitskarte bietet
keinen medizinischen Vorteil. Die vermeintlichen Vorteile der Karte 
entpuppen sich bei näherer Betrachtung als inhaltsleere 
Marketingversprechungen einer Industrie mit Interesse an 
Milliardengewinnen", warnt die Organisation "Freie Ärzteschaft" (FÄ) 
in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie schenkte
der Bundeskanzlerin eine plakatgroße Krankenkarte, auf der ein 
Bundesadler mit einem Höhrrohr in das intimste Privatleben der Bürger
lauscht: Seine Gesundheitsdaten.
Die Gesundheitskarte erlaube dem Arzt keineswegs einen schnellen, 
umfassenden und sicheren Überblick über die Krankengeschichte des 
Patienten. Denn der Patient könne der Eintragung von Daten 
widersprechen oder diese sperren - damit seien die eingetragenen 
Informationen nutzlos, weil niemand wisse, ob sie vollständig seien. 
Für Arzt und Patienten sei dies sinnlos, alle angeblichen Vorteile 
durch eine zentrale Datenverwaltung nur vorgeschoben. Mit der 
"Gesundheitskarte" werde eine Struktur geschaffen, die ausschließlich
den Verwaltern von Daten nutze. Gleichzeitig entstehe eine bundesweit
einzigartige, zwangsweise Datensammlung. Eine zentrale Verarbeitung 
intimer Daten durch Institutionen wie Kassen, Arbeitgeber oder 
Versicherungen sei aber für Arzt und Patienten gar nicht nötig. "Das 
vertrauensvolle Arzt-Patienten-Verhältnis wird dadurch gezielt 
untergraben", warnt Martin Grauduszus, Präsident der FÄ.
"Die Informationen über ihren Gesundheitszustand liegen seit 
Jahrhunderten in der Hoheit der Patienten selber. Sie werden im Zuge 
ärztlicher Maßnahmen in Treuhand der Ärzte gegeben. Außer von 
Patienten und deren Ärzte dürfen diese Informationen nirgendwo 
gespeichert und missbraucht werden", appelliert die Freie Ärzteschaft
an Merkel: "Wir fordern Sie daher auf, das kostenintensive 
Akzeptanzmarketing des Gesundheitsministeriums und der gesetzlichen 
Krankenkassen mit Steuergeldern und dem Geld der Versicherten für die
Industrie zu stoppen und die geplante "Gesundheitskarte" zu 
verhindern", heißt es in dem Schreiben weiter: "Die Menschen wollen 
keine zentrale Datenverarbeitung intimer Daten", warnt FÄ-Chef 
Grauduszus die Bundeskanzlerin.
Den offenen Brief an die Bundeskanzlerin und die geschenkte 
Krankenkarte als Dateien zum Download finden Sie unter: 
http://www.diekrankheitskarte.de/index.php?/downloads.html
Die Freie Ärzteschaft e.V. ist der derzeit am schnellsten 
wachsende Verband niedergelassener Ärzte. Er ist Initiator und Motor 
der Ärzteproteste das Jahres 2006 und fordert ein wirklich 
zukunftsfähiges neues Gesundheitswesen.

Pressekontakt:

Wieland Dietrich, Mobil 0173 5370708
Dr. Ewald Proll, Mobil 0171 3504710

Freie Ärzteschaft Bergstraße 14 40699 Erkrath
Tel.: 02104 138 59 75 Fax: 02104 44 97 32
www.freie-aerzteschaft.de www.diekrankheitskarte.de

Original-Content von: Freie Ärzteschaft e.V., übermittelt durch news aktuell

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