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Saarbrücker Zeitung: Gabriel unzufrieden mit Glos' Entwurf für ein Energieeffizienz-Gesetz - Verbindlichere Vorgaben gefordert

Berlin / Saarbrücken (ots)

Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD)
ist unzufrieden mit den Fortschritten bei der Steigerung der 
Energieeffizienz in Deutschland, für die vor allem seine 
Kabinettskollegen Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU) und 
Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) zuständig sind. Bei der 
Gebäudesanierung und beim Stromsparen schlägt Gabriel nun gesetzliche
Maßnahmen vor, wie aus einem Vermerk des Umweltministeriums 
hervorgeht, über den die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagausgabe) 
berichtet. In beiden Bereichen stünden "den erheblichen Potenzialen 
keine ausreichenden Maßnahmen gegenüber", heißt es in dem Papier. Die
bisher ergriffenen Schritte  reichten nicht aus, um das Ziel einer 
dreiprozentigen Steigerung der Energieproduktivität pro Jahr zu 
erreichen und den Stromverbrauch bis 2020 wie beschlossen um elf 
Prozent zu senken. Gabriels Forderungen richten sich vor allem an 
Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), dessen erster Entwurf für ein
Energieeffizienz-Gesetz nach Ansicht des Umweltministeriums "weit 
zurück fällt". Bisher hat das Umweltministerium die Verschickung des 
Gesetzentwurfs an die anderen Ministerien deshalb blockiert. In den 
Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium deuten sich nach 
Informationen der "Saarbrücker Zeitung" in einigen Punkten jedoch 
inzwischen Kompromisse an. So sollen Energiemanagementsysteme in 
Unternehmen verpflichtend werden. Diskutiert wird, die 
Vergünstigungen bei der Ökosteuer für energieintensive Betriebe daran
zu koppeln. Beim Austausch von Stromzählern soll der Einbau 
"intelligenter" Geräte vorgeschrieben werden. Und das öffentliche 
Beschaffungswesen soll sich an vorgegebene Effizienzstandards halten 
müssen. Diskutiert wird zudem über einen "Energieeffizienzfonds", den
die Industrie finanzieren soll. Neben diesem Gesetz schlägt Gabriel 
einen "Energieeffizienzplan" vor, der für die Bürger Anreize aber 
auch ordnungspolitische Elemente enthalten soll. Sie betreffen die 
Förderung sparsamer elektrischer Geräte ebenso wie die 
Gebäudesanierung. So sollen Mieter nach Gabriels Vorstellungen ein 
Heizkostenkürzungsrecht bekommen, wenn ihr Vermieter seinen Pflichten
zum Energiesparen nicht nachkommt.

Pressekontakt:

Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/226 20 230

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