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Saarbrücker Zeitung: Verteidigungsminister Jung geht auf Distanz zu US-Plänen für die afghanischen Sicherheitskräfte - Rückzug der Bundeswehr in fünf bis zehn Jahren möglich

Berlin / Saarbrücken (ots)

Verteidigungsminister Franz Josef
Jung (CDU) hat sich distanziert zu Plänen der US-Regierung geäußert, 
die afghanischen Sicherheitskräfte auf insgesamt 400 000 Soldaten und
Polizisten aufzustocken. Der "Saarbrücker Zeitung" 
(Donnerstagausgabe) sagte Jung, bisher sei das Ziel von 268 000 
afghanischen Sicherheitskräften in der Nato und auch mit der 
afghanischen Regierung abgestimmt. Von den vorgesehenen 134000 
afghanischen Soldaten seien 70 000 ausgebildet worden. Bei der 
Polizei, wo man ebenfalls eine Personalstärke von 134 000 anpeile, 
"stehen wir nach meiner Einschätzung erst bei etwa 35 000 
ausgebildeten Kräften". Jung betonte: "Es liegt also noch eine 
gewaltige Aufgabe vor uns." Die Frage der Stärke der afghanischen 
Sicherheitskräfte gehöre zur Gesamtstrategie "und damit zu den 
Punkten, die wir beim Nato-Gipfel besprechen müssen". Die Ankündigung
der Regierung Obama, sowohl das militärische Engagement als auch die 
zivilen Hilfen der USA zu verstärken, begrüßte der Minister. "Ich 
finde es gut, dass die neue amerikanische Regierung bei der Umsetzung
der Strategie der vernetzten Sicherheit deutliche Zeichen setzt." 
Laut Jung kann die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen, sobald die 
afghanische Regierung selbst für Sicherheit in ihrem Land sorgen 
kann. "Fünf bis zehn Jahre sind dafür ein absehbarer Zeitraum". 
Letztlich sei "selbst tragende Sicherheit" das Ziel des Einsatzes. 
"Es wäre ein Fehler, wenn wir den Anspruch hätten, unser Verständnis 
einer westlichen Demokratie nach Afghanistan zu transportieren", 
sagte der Minister.

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