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Saarbrücker Zeitung: Ausschussvorsitzender Kauder will Strafprozessrecht rasch reformieren - härtere Strafen für junge Täter

Berlin / Saarbrücken. (ots)

Der Vorsitzende des
Rechtsausschusses des Bundestages, Siegfried Kauder (CDU), will 
möglichst rasch den Strafprozess in Deutschland reformieren. Kauder 
sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe): "Das 
Strafprozessrecht muss straffer verfasst werden." Vieles sei "neu 
regelungsbedürftig" und lasse sich nicht allein durch "mehr Richter" 
lösen. Kauder plädierte unter anderem für eine Erhöhung der 
Höchststrafe im Jugendstrafrecht für Heranwachsende bei Mord, 
Totschlag und schwersten Sexualverbrechen von zehn auf 15 Jahre. 
Neben der Strafverschärfung will der CDU-Politiker aber auch den 
Schutz von Kindern verbessern, die in Gerichtsverfahren Zeugen sind: 
Zwar sei das Mittel der richterlichen Videovernehmung bereits 
möglich, davon werde aber zu wenig Gebrauch gemacht, kritisierte 
Kauder. Künftig soll im Gesetz klargestellt werden, das Aussagen von 
Kindern "vorrangig videographiert" werden sollen. Außerdem müsse bei 
Verhandlungen eines Sexualdelikts zulasten eines Kindes oder 
Jugendlichen die Öffentlichkeit für die gesamte Verhandlungsdauer 
ausgeschlossen bleiben.Unter dem Gesichtspunkt eines "fairen 
Verfahrens" sei es ratsam, dass bei einer Verfahrenseinstellung wegen
erwiesener Unschuld die Staatskasse künftig auch den Verteidiger 
bezahle, so Kauder. Seine Vorschläge einer Strafprozessreform habe er
in einem "Zehn-Punkte-Programm" formuliert, das nun in der Union und 
der Koalition debattiert werden soll.

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