Saarbrücker Zeitung: DIHK-Präsident Driftmann fürchtet wegen der Euro-Krise 2013 erste Finanzengpässe für deutsche Unternehmen - Kritik an Libyen-Politik
Berlin / Saarbrücken. (ots)
DIHK-Präsident Hans Heinrich Driftmann sieht derzeit noch keine Auswirkungen der Euro-Krise auf die Realwirtschaft in Deutschland. Allerdings bestünden zunehmende Risiken für die Unternehmensfinanzierung, sagte Driftmann der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe). "Wir befürchten, dass es im nächsten Jahr vor allem bei Innovationen und Gründungen zu Finanzierungsengpässen kommen wird." Driftmann lobte das Euro-Krisenmanagement von Bundeskanzlerin Angela Merkel, schränkte aber ein, er nehme "das politische Marketing nicht in gleicher Weise positiv wahr". Man müsse mehr für Lösungen werben und die Menschen in den Krisenstaaten mitnehmen, sagte der DIHK-Präsident. "Deren Regierungen, die harte Maßnahmen beschließen sollen, müssen dafür ja auch Akzeptanz finden. Man darf sie deshalb nicht zu sehr in die Enge treiben". Überlegungen für ein Kerneuropa lehnte Driftmann strikt ab. "Wir haben uns mit solchen Überlegungen beschäftigt und kommen bei allen Analysen immer wieder zu dem gleichen Ergebnis: Vertiefung der Integration statt Auflösung und Rückkehr in die Kleinstaaterei." Bei seiner Gesamtbilanz der schwarz-gelben Regierungspolitik des zurückliegenden Jahres sprach Driftmann von "Licht und Schatten". So sei die Enthaltung beim Libyen-Einsatz "sicher ein Fehler" gewesen. Aus seinen Gesprächen mit Vertretern der Auslandshandelskammern in Nordafrika wisse er, dass dies kritisch aufgenommen werde. "Das macht es der der deutschen Wirtschaft kurzfristig sicher nicht leichter, mit den neuen Kräften ins Gespräch zu kommen."
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