Saarbrücker Zeitung: Streit um Wieczorek-Zeuls Projekt eines Freiwilligendienstes in der Entwicklungshilfe - Träger halten Zuschuss für ungenügend
Berlin / Saarbrücken (ots)
Bei der Einrichtung eines 10 000 Stellen umfassenden Freiwilligendienstes für junge Deutsche in Ländern der dritten Welt stößt Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) auf Schwierigkeiten. Ihr Finanzkonzept, wonach sich die Hilfsorganisationen mit mindestens 25 Prozent an den Kosten beteiligen sollen, wird von den betroffenen Trägern abgelehnt. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) berichtet, sieht das Konzept des Ministeriums vor, dass der Bund 580 Euro pro Monat und Helfer zahlt. Das wären 75 Prozent. 193 Euro sollen die Entwicklungshilfe-Organisationen zahlen. Der Vorschlag wurde den Verbänden Anfang Mai bei einem Treffen in Bonn erläutert. Der deutsche entwicklungspolitische Dachverband Venro lehnte den Vorschlag daraufhin als "unattraktiv" ab.
Der Eigenbeitrag sei zu hoch, heißt es in einer internen Stellungnahme von Venro, die der Zeitung vorliegt. Maximal zehn Prozent seien vertretbar. Die Betreuung der 10 000 Freiwilligen verursache einen erheblichen Mehraufwand.
Wieczorek-Zeul will ab 2008 einen Freiwilligendienst von jungen Männern und Frauen zwischen 18 und 29 Jahren vor allem in afrikanischen Ländern öffentlich fördern. Sie sollen laut Konzept 40 Wochenstunden arbeiten, bei zwei Urlaubstagen je Monat. Der Projektträger müsse zugleich eine "umfassende Betreuung der Freiwilligen" vor, während und nach dem Einsatz durch Mentoren garantieren. Die Einsatzdauer soll in der Regel zwölf bis 18 Monate betragen.
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