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Inflation und hohe Energiepreise belasten bayerische Handelsbilanz 2022 - Brossardt: "Auch 2023 wird durch schwächelnde Weltkonjunktur herausfordernd"

München (ots)

Die bayerischen Exporte sind 2022 gegenüber dem Vorjahr um 13,7 Prozent gewachsen und summierten sich auf knapp 216 Milliarden Euro. "Die Steigerung bei der Exportsumme ist zu großen Teilen inflationsbedingt. Der neue Höchststand bei der Summe der Ausfuhren darf uns nicht darüber hinwegtäuschen, dass 2022 ein schwieriges Jahr für den bayerischen Export war. Auch 2023 dürfte angesichts der im Moment schwachen Weltwirtschaft herausfordernd werden. Mit Blick auf unsere wichtigsten Exportmärkte rechnen wir lediglich für China mit einer überdurchschnittlich steigenden Nachfrage", erklärt Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., zu den heute vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichen Außenhandelszahlen für Jahr 2022.

Im vergangenen Jahr überstieg der Wert der Importe den der Exporte um 33,9 Milliarden Euro. Vor allem die hohen Ausgaben für Energieimporte und Vorleistungen haben die bayerische Außenhandelsbilanz stark belastet: "Bayern hat im vergangenen Jahr allein 18,3 Milliarden Euro für Erdöl- und Erdgasimporte ausgegeben, das ist eine Steigerung um ca. 45 Prozent gegenüber 2021", so Brossardt.

Die größten Abnehmer für Waren aus dem Freistaat waren 2022 die USA, Österreich und China. "Die USA sind das größte Absatzland für Bayern. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten haben vergangenes Jahr nominal um 26,3 Prozent gegenüber 2021 zugelegt. Der gegenüber dem Dollar schwache Euro hat die Nachfrage nach Produkten aus Bayern gefördert. Die Exporte nach China litten dagegen 2022 unter Corona und stiegen trotz Inflation wertmäßig nur um 4,7 Prozent. Lange Zeit bremste die strikte Null-COVID-Politik die chinesische Wirtschaft aus. Für dieses Jahr sind unsere Konjunkturerwartungen für das Reich der Mitte aber vorsichtig positiv. Eine Erholung der chinesischen Volkswirtschaft würde die Nachfrage nach Produkten aus dem Freistaat ankurbeln", so Brossardt.

Mit einem Volumen aus Ex- und Importen von ca. 55 Milliarden Euro war China 2022 vor Österreich und den USA Bayerns größter Handelspartner. "Die Volksrepublik ist Wettbewerber, aber gleichzeitig wichtiger Absatzmarkt. Wir können uns wirtschaftlich nicht von China entkoppeln. Entscheidend ist, dass wir einseitige Abhängigkeiten reduzieren und künftig vermeiden", erklärt Brossardt.

Die wichtigsten Exportgüter aus Bayern waren 2022 Maschinen und Pkws. "Die bayerischen Pkw-Exporte konnten im vergangenen Jahr wertmäßig um 30,5 Prozent zulegen, die Ausfuhren von Maschinen um 8 Prozent. Die Exporte allein dieser beiden Warengruppen summierten sich auf über 70 Milliarden Euro", betont Brossardt abschließend.

Pressekontakt:

Maximilian Stoib, Tel. 089-551 78-335, E-Mail: maximilian.stoib@ibw-bayern.de

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