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Neue OZ: Kommentar zu Grüne

Osnabrück (ots)

Vor einem schwierigen Jahr
So viel Harmonie war selten bei den Grünen: Die Basis verschaffte 
ihrem neuen Vorsitzenden Cem Özdemir mit einem sehr guten 
Wahlergebnis einen Start nach Maß. Tatsächlich verspricht der 
42-Jährige frischen Wind in die Partei zu bringen: als Repräsentant 
der vielen Millionen Menschen aus Migrantenfamilien und als Vertreter
der jüngeren Politikergeneration. Noch immer aber haben bei den 
Grünen hauptsächlich Frauen und Männer das Sagen, die seit vielen 
Jahren die Geschicke der Partei bestimmen. Özdemirs Kür war nur ein 
erster Schritt zum notwendigen Generationswechsel.
Das Spitzenquartett steht nun vor einem schwierigen Wahljahr. Denn
den Grünen fehlt eine wirkliche Machtoption. Eine Mehrheit mit der 
schwächelnden SPD ist nicht in Sicht, einer Ampelkoalition gemeinsam 
mit der FDP stehen nicht nur die stark divergierenden Positionen in 
Sachfragen entgegen; ein Bündnis mit dem ungeliebten Konkurrenten 
würde die Partei wohl innerlich zerreißen. Eine schwarzgrüne 
Koalition indes ist schon wegen der nicht zu vereinbarenden Haltungen
zur Atomfrage unwahrscheinlicher denn je.
"Grün pur" war nun die Losung in Erfurt. Und auf Eigenständigkeit 
zu pochen, ohne auf etwaige Regierungsbeteiligungen zu schielen, ist 
für die Partei tatsächlich der konsequenteste Weg - um den Preis, 
dass er womöglich erneut auf harten Oppositionsbänken endet.

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Telefon: 0541/310 207

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