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Neue OZ: Kommentar zu Extremismus
NPD

Osnabrück (ots)

Zu hohes Risiko
Der Vorstoß von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann für 
einen Entzug der NPD-Zuschüsse nach dem Parteiengesetz ist ein 
reichlich verstaubter Ladenhüter.
Umso ärgerlicher ist es, dass Schünemann ihn nun abermals 
publikumswirksam als aussichtsreiche neue Initiative verkauft. Dabei 
sollte er genau wissen, dass sich die NPD ohne ein Verbot wohl nicht 
vom staatlichen Geldfluss abschneiden lässt, so wünschenswert es 
wäre.
So steht es bereits in einem Gutachten, das Juristen und 
Verfassungsschützer für die Innenministerkonferenz im Dezember 2007 
erarbeitet hatten. Eindringlich warnten die Fachleute in dem Papier 
davor, den strengen Grundsatz der Parteien-Gleichheit aufzuweichen. 
Diese Skepsis teilen viele Staatsrechtler. Das Risiko eines 
Scheiterns des von Schünemann vorgeschlagenen Vorgehens gegen die NPD
vor dem Bundesverfassungsgericht ist also immens.
Zu Recht stößt die Idee deshalb auch in vielen Unionsländern und 
nicht zuletzt bei Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble auf deutliche
Skepsis. Wer unter diesen Vorzeichen dennoch den Eindruck erweckt, 
man müsse die Hand quasi nur noch ausstrecken, um der NPD ruck, zuck 
den Geldhahn zuzudrehen, handelt alles andere als redlich.
Als Mahner gegen Populismus hat sich Schünemann vorerst 
disqualifiziert. Seine wiederholten Vorwürfe an die SPD, deren 
beharrliche Rufe nach einem neuen NPD-Verbotsverfahren nutzten nur 
den Rechtsextremen, weil sie so in den Schlagzeilen blieben, fallen 
nun auf ihn selbst zurück.

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Telefon: 0541/310 207

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