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Neue OZ: Kommentar zu Kuba
Revolution
Jahrestag

Osnabrück (ots)

Auf ein Feindbild angewiesen
Markige Worte zum Jahrestag der Revolution. Zwar fehlt dem 
kubanischen Präsidenten Raúl Castro das Charisma seines großen 
Bruders und Vorgängers im Amt. Die Parolen sind jedoch ähnlich, und 
das Feindbild USA ist beiden auch gemeinsam.
Das ist verständlich, denn was wäre das Revolutionsregime ohne den
übermächtigen Nachbarn im Norden? Der hat sich die Befreiung Kubas 
nicht nur auf die Fahnen geschrieben, er verfolgt sein Ziel auch mit 
einer Verbissenheit, die Misserfolg geradezu programmiert. Gäbe es 
diesen Gegner nicht, das Regime in Havanna müsste ihn erfinden.
Zwar hat es Positives vorzuweisen, etwa im Gesundheits- und im 
Bildungsbereich. Wirtschaftlich hat es die einstige Zuckerinsel 
jedoch gründlich ruiniert und wäre wohl längst vom eigenen Volk 
verjagt worden, wenn es unter dem Druck von außen nicht bequem sein 
polizeistaatliches Regime hätte aufrechterhalten können. 
US-Befreiungsschwüre und -Sanktionen sind die Säulen, die die 
Herrschaft von Castro und Co. stabilisieren. Reißt der künftige 
Präsident Barack Obama sie ein, indem er Handelserleichterungen 
gewährt und gar direkte Gespräche ermöglicht, droht das 50-jährige 
Revolutionsgeschöpf schlicht zu implodieren. Es wäre nicht das erste,
das an seinen tiefen inneren Widersprüchen scheitert, wenn man es nur
lässt.

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Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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