Neue OZ: Kommentar zu Energie
Wohnen
Osnabrück (ots)
Qualitätssiegel schaffen
Die Kritik der Verbraucherverbände kommt reichlich früh. Gerade mal eine Woche ist die Vorlage eines Energieausweises durch Verkäufer und Vermieter von Wohnungen Pflicht, da schreien sie schon auf. Dabei sind die Wirkungen zu diesem frühen Zeitpunkt noch gar nicht seriös zu bewerten.
Sicherlich ist die Kritik im Detail berechtigt. Es dient nicht gerade der Transparenz, wenn zwei völlig unterschiedliche Zeugnisse ausgestellt werden dürfen: ein gründliches, dafür aber auch teures Testat, das die Energiekosten umfassend berechnet. Und eine preiswerte Light-Version, die den bisherigen Energiebedarf, gemessen an den Bedürfnissen des bisherigen Nutzers, ausweist, also sehr ungenau ist.
Um den Energieausweis als Qualitätssiegel für ein Gebäude zu etablieren, ist dieses Zweistufenmodell ungeeignet. Die Variante des Verbraucherpasses sollte daher abgeschafft werden. Die Kosten für den Bedarfsausweis von 200 Euro sind gut angelegt. Denn ebenso wie der Mieter profitiert auch der Eigentümer - durch wertvolle Hinweise auf eine mögliche energetische Sanierung.
Ein Papiertiger ist der Energieausweis daher keineswegs, sondern vielmehr ein sinnvolles Instrument. Es schärft das Bewusstsein dafür, dass gerade im Wohnungsbereich viel Energie eingespart werden kann. Das nützt nicht nur dem Klima, sondern es hilft auf lange Sicht auch sparen.
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