Neue OZ: Kommentar zu Umwelt
Schifffahrt
Ems
Kanal
Osnabrück (ots)
Gigantisch
Das Projekt erscheint gigantisch: ein Kanal, der die Kreuzfahrtriesen der Meyer Werft zum seeschifftiefen Wasser befördert und die geschundene Ems vor weiteren Belastungen verschont. Ein Kanal aber auch, der ganz neue Perspektiven für die Wirtschaft der Region insgesamt schafft. Von daher ist es absolut richtig von Ministerpräsident Wulff, die auf den ersten Blick utopisch anmutende Idee aufzugreifen und sie zumindest intensiv zu prüfen. Damit verbindet sich auch die Chance, den Dauerkonflikt zwischen Wirtschaft und Natur an der Ems zu beenden.
Bemerkenswerterweise sind es Umweltschützer, die den zusätzlichen Schifffahrtsweg mit angestoßen haben. Ihnen erscheint ein neuer Kanal, der zunächst ebenfalls einen Eingriff in die Natur darstellt, letztlich verträglicher als ein schon jetzt kaum noch beherrschbares Auspowern der Ems. Dahinter steckt wohl auch die Einsicht, dass eine Weltfirma wie Meyer mit überragender Bedeutung für den Arbeitsmarkt in der Region weder verlagert werden kann noch darf. Es gilt vielmehr, die für Unternehmen und Gesellschaft vernünftigsten Rahmenbedingungen zu schaffen. Ein Kanal könnte eine strategische Weichenstellung für Jahrzehnte bedeuten. Ihn durchzusetzen dürfte allerdings eine Herkulesaufgabe darstellen.
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