Neue OZ: Kommentar zu Bildungspolitik
Deutschtürken
Osnabrück (ots)
Bilanz des Scheiterns
Deutschtürken sehnen sich Umfragen zufolge vor allem nach Anerkennung. Das ist für sie der Schlüssel, um sich als Teil unserer Gesellschaft zu fühlen. Daher ist fatal, was eine Studie zeigt: Ausgerechnet die größte Gruppe unter den Zuwanderern scheitert so oft in Schule und Beruf wie keine andere. Ohne den Erfolg dort bleibt aber meist auch Anerkennung versagt. Eine Folge ist die höhere Gewaltbereitschaft türkischstämmiger Jugendlicher.
Für die Bilanz des Scheiterns gibt es mehrere Gründe. So haben Schüler häufig sogar dann noch große Probleme mit Deutsch, wenn sie hier geboren sind. Ihre Familien können sich gerade in Großstädten leicht in türkischsprachige Nischen zurückziehen. Zudem bleibt bei vielen der Wunsch, eines Tages doch wieder in die Heimat zurückzukehren. Aussiedler lassen sich dagegen leichter komplett auf das neue Land ein.
Zudem besitzt Bildung bei Türken oft nicht den Stellenwert wie bei spanischen und asiatischen Zuwanderern. Diese kümmern sich mit Erfolg massiv um die Schulkarriere ihres Nachwuchses.
Das zeigt, wie wichtig es ist, dass sich der Staat über seine Bildungseinrichtungen besonders um Deutschtürken bemüht. Erste Schritte haben die Länder mit Sprachtests, -förderung und Elternkursen eingeleitet. Zu oft aber bleibt es dem Engagement der Schulen überlassen, den Lerneifer bei Kindern wie Eltern anzustacheln und zu unterstützen.
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