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Neue OZ: Kommentar zu Soziales
Hartz IV
Bundessozialgericht

Osnabrück (ots)

Reform dringend nötig
Einmal mehr hat das Bundessozialgericht zu Recht eine Reform von 
Hartz IV verlangt. Denn Juristen müssen ausbaden, was die Regierung 
Schröder und die Union 2003 im Vermittlungsausschuss verschlampt 
haben. Unklare, ungleiche und damit ungerechte Bestimmungen in den 
Sozialgesetzen führen zu einer Flut von Prozessen. Detailliertere und
differenziertere Regeln sind dringend nötig.
Der Bedarf von Kindern lässt sich eben nicht grob über den Daumen 
gepeilt festlegen. 60 Prozent des Erwachsenen-Regelsatzes für Mädchen
und Jungen unter 14: Das war zu einfach und pauschal. Manchmal 
brauchen Kinder sogar mehr als ihre Mütter oder Väter - zum Beispiel 
weil sie aus Hose, Hemd oder Schuhen herauswachsen.
Überfällig ist eine weitere Unterteilung der Altersstufen. Das 
gilt ebenso für eine eigenständige, solide begründete Berechnung des 
Bedarfs. Dazu gehören neben gesundem Essen auch Bildung und 
Spielzeug. Dass manche Politiker der Koalition offenbar das schlechte
Gewissen gequält hat, beweist das zweite Konjunkturpaket. Damit 
erhöht sich zum Juli der Regelsatz für Kinder bis 14 Jahre auf 70 
Prozent des Erwachsenen-Satzes. Zumindest hat die Regierung einen 
ersten Schritt getan. Er reicht allerdings nicht, um Kindern aus 
Hartz-IV-Familien die Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. 
Daher kann man zunächst nur hoffen, dass die Verfassungsjuristen in 
Karlsruhe den Kasseler Sozialrichtern folgen.

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Telefon: 0541/310 207

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