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Neue OZ: Kommentar zu Erwin Strittmatter

Osnabrück (ots)

Glaubwürdigkeit - um sie geht es in besonders
vertracktem Maße im Fall Erwin Strittmatters. Denn wer zu seinen 
Lebzeiten eine moralische Instanz war wie der Schriftsteller, bei dem
lassen sich Person und literarisches Werk kaum mehr voneinander 
trennen. Strittmatters Verschweigen seiner Jahre bei der SS ist das 
Problem, das Zweifel an seiner Moral nicht ganz verhindern kann. Doch
was man in seiner Literatur noch als "Läuterung" durchgehen lassen 
könnte, hilft bei seinem Elternhaus nicht weiter. Hier hat ganz 
konkret ein junger Mensch gelebt, der später bei der SS 
wahrscheinlich von Kriegsverbrechen der Nazis erfuhr.
Kein Wunder eigentlich, dass Sponsoren die Lust verlieren, dieses 
Haus mit dem Strittmatter-Museum finanziell zu unterstützen. Hinzu 
kommt die Hilflosigkeit des Landes Brandenburg, das mit dem Namen für
den bisherigen Strittmatter-Preis neuen Nebel erzeugt - und auch 
sonst offenbar zu keiner Linie im Umgang mit seinem berühmten 
Schriftsteller findet. Klarheit ist jetzt gefragt - oder eben der 
Verzicht auf den Kult um die Person, Verzicht also auch auf das 
marode Museum.

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Neue Osnabrücker Zeitung
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Telefon: 0541/310 207

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