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Neue OZ: Kommentar zu Parteien
FDP

Osnabrück (ots)

Auf der Wolke
Traumzahlen bescheren neue Umfragen der FDP. Ihr Höhenflug setzt 
sich fort und verheißt einer Koalition mit der Union nach der 
Bundestagswahl eine solide Basis. Da wirkt es irreal, wenn SPD-Chef 
Müntefering unter diesen Umständen seinerseits von einem Bündnis mit 
den Liberalen spricht. Angesichts stagnierender Umfragewerte für 
seine Partei muss er sich eher Sorgen machen, von ihnen überholt zu 
werden.
Mindestens ebenso viel Grund zur Sorge hat freilich die Union. Der
Sympathiezuwachs der FDP geht zum guten Teil auf ihre Kosten. Das 
Vertrauen in ihre Krisenreaktionskraft ist begrenzt. Kein Wunder bei 
dem bunten Meinungsbild, das sie bietet. Wenn Spitzenpolitiker die 
Sozialdemokraten links überholen, Geld in Banken pumpen, Staatsfonds 
das Wort reden oder lange einen lustlosen Wirtschaftsminister vor 
sich hinwursteln lassen, wachsen Zweifel an der 
wirtschaftspolitischen Kompetenz der Partei. Ihr 
marktwirtschaftliches Profil verschwimmt.
Das ist die große Chance der Freien Demokraten. Die wären dennoch 
gut beraten, sich nicht an den guten Umfragewerten zu berauschen. 
Stimmungen sind noch nicht Stimmen. Schon ein profilierter neuer 
Wirtschaftsminister kann für die Union viele Punkte machen, wenn sie 
ihn denn handeln lässt und geschlossen unterstützt. Und die FDP von 
ihrer Wolke herunterholen.

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