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Neue OZ: Kommentar zu Geschichte
Dresden
Demonstrationen

Osnabrück (ots)

Schamlose Agitation
Die Polizei ist zufrieden, ihre Taktik ist aufgegangen: Zu einer 
direkten Konfrontation zwischen Neonazi-Marschierern und 
Gegendemonstranten ließ sie es nicht kommen in Dresden. Gewalt wurde 
so weitgehend verhindert.
Eindrucksvoll gelang auch der bunte friedliche Protest gegen die 
schwarz gekleideten Rotten. Er zeigt, dass die Dresdner dem 
Extremisten-Spuk nicht untätig die Straßen überlassen wollen.
All das ist nicht wenig und bleibt doch unbefriedigend. Immerhin 
haben Neonazis aus allen Teilen Deutschlands, unterstützt von 
ausländischen Brüdern im Ungeist, einen Tag lang für Ausnahmezustand 
in Sachsens Landeshauptstadt gesorgt. Und einmal mehr 
himmelschreienden Missbrauch mit einem bedrückenden Stück des Zweiten
Weltkrieges betrieben, indem sie mit der Bombardierung der Stadt vor 
64 Jahren schamlos für sich agitieren.
Aufarbeitung der Geschichte ist gewiss das Letzte, was sie 
umtreibt. Sie wären auch die Letzten, die dazu berufen sind, blenden 
sie doch Nazi-Terror und -Aggression aus. Es geht ihnen vielmehr 
darum, Geschlossenheit und Stärke zu demonstrieren und Kritiker 
einzuschüchtern. Und die Deutungshoheit über die Vergangenheit zu 
gewinnen. Das darf ihnen nicht gelingen. Aus der Geschichte gilt es 
zu lernen. Wer sie nur zurechtbiegt, um Stimmung und Politik zu 
machen, programmiert die nächste Katastrophe.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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