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Neue OZ: Kommentar zu Polen
Deutschland
Vertriebene
Stiftung

Osnabrück (ots)

Besser ohne Steinbach
Man mag von Erika Steinbach politisch halten, was man will: In den
Stiftungsrat des umstrittenen Vertriebenenzentrums sollte sie nicht 
entsandt werden. Denn dann könnte das Projekt besser gleich auf Eis 
gelegt werden. Die Dokumentations- und Erinnerungsstätte soll die 
Verständigung zwischen Deutschen und Polen unterstützen. Ein 
herausgehobenes Mitwirken Steinbachs würde aber in Warschau als 
Affront gewertet und so das angestrebte Ziel konterkarieren. Da ist 
es aus Berliner Sicht nur klug, die Wogen zu glätten und auf die 
Präsidentin der Vertriebenen zu verzichten.
Sicher, die Kritik aus Polen wirkt in Ton und Inhalt teilweise 
sehr befremdlich. Man denke hier etwa an die Äußerung von 
Ex-Außenminister Wladyslaw Bartoszewski, dass eine Berufung 
Steinbachs so wäre, als wenn der Vatikan den Holocaust-Leugner 
Richard Williamson zu seinem Beauftragten für die Beziehungen zu 
Israel machen würde.
Derartige Vergleiche sind völlig überzogen, aber sie zeigen leider
die aktuelle Befindlichkeit in wichtigen Kreisen Polens. Deutsche 
Politiker sollten darauf mit Augenmaß und Argumenten reagieren. 
Oberstes Ziel muss eine Wende zum Positiven sein. Deshalb wäre es das
Vernünftigste und Eleganteste, Erika Steinbach würde von sich aus auf
einen Sitz im Stiftungsrat verzichten.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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