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Neue OZ: Kommentar zu Unternehmen
Karmann

Osnabrück (ots)

Alte Fehler rächen sich
Ausgerechnet in der Himmelfahrtswoche endet bei Karmann die 
Fahrzeugproduktion, nach 106 Jahren. Trotz des auch gestern in der 
Betriebsversammlung allseits gelobten Einsatzes aller Beteiligten ist
es dem Osnabrücker Traditionsunternehmen nicht gelungen, einen 
Anschlussauftrag reinzuholen. Karmann-Chef Peter Harbig und sein Team
gingen monatelang rund um die Welt Klinken putzen - letztlich 
erfolglos.
Woran liegt das? In den letzten Jahren kursierten auf dem Markt 
für Komplettfertiger weltweit noch nicht einmal eine Handvoll 
Aufträge - und alle Jobs hat der Karmann-Konkurrent Magna Steyr 
bekommen. Der Wettbewerb unter den Anbietern wurde immer gnadenloser.
Letztlich geht es nur noch um den Preis, weil Qualität sowieso 
vorausgesetzt wird. Und da konnten die Grazer, Teil eines der größten
Autozulieferers der Welt, durch schiere Größe und viele Leiharbeiter 
aus dem benachbarten Ex-Jugoslawien punkten.
Aber die Gründe sind nicht nur global bedingt, sondern auch in 
Fehlern der Vergangenheit zu suchen, als die damalige Karmann-Führung
die Akquirierung von Aufträgen "nur nebenbei" betrieb, wie ein 
erfahrener "Karmann" einmal sagte. Die anerkannt hohe Qualität der 
Autos aus Osnabrück und Rheine, zu der alle Mitarbeiter ihren Teil 
beigetragen haben, ist bestimmt nicht der Auslöser der Karmann-Krise.
Und das müssen die Gesellschafter auch anerkennen. Durch die Zahlung 
einer Abfindung.

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Telefon: 0541/310 207

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