Neue OZ: Kommentar zu Lage der Union
Osnabrück (ots)
Die CDU sinkt in Umfragen, daher steigt die Nervosität von Unionspolitikern. Sechs Monate vor der Bundestagswahl wandelt sich das Grummeln der Wirtschaftsliberalen und Konservativen in lautes Murren. Angela Merkels Politik lässt sich zwar loben als pragmatisches Vorgehen - oder tadeln als profillose Kompromissbereitschaft. Das ist die Kehrseite. Überdies schießt CSU-Chef Horst Seehofer Giftpfeile ab wie einst Franz-Josef Strauß auf Helmut Kohl.
Zugleich ist Merkel in einer Doppelrolle gefesselt: Als Kanzlerin muss sie moderieren, als CDU-Chefin mit den Sozialdemokraten streiten. Ein schwieriger Spagat. Die große Koalition zwingt ständig zu Kompromissen, mit denen keiner zufrieden ist. Das alles trägt zum Stimmungstief in der und für die CDU bei. Doch dafür ist nicht allein Merkel haftbar zu machen. Mindestens ebenso liegt es am unharmonischen Unions-Chor.
Auch wenn die Lage für Merkel dramatisch erscheint - so negativ ist die Situation für sie in Wirklichkeit nicht. Betrachten wir nüchtern die Zahlen: In Umfragen führt die CDU-Chefin mit Abstand vor Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier. Die Chancen für ein schwarz-gelbes Bündnis liegen erheblich höher als für ein rot-grünes. Nach wie vor ist die CDU die mit Abstand größte Volkspartei. Und die Taktiererin Merkel ist schon mehr als einmal unterschätzt worden.
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