Neue OZ: Kommentar zu Bundespräsident
Köhler
Berliner Rede
Osnabrück (ots)
Passend zur schwierigen Lage
Die voreiligen Wahlkämpfer hat Horst Köhler an ihre Verantwortung erinnert. Wahlkampf in eigener Sache betrieb er gestern jedoch nicht. Vielmehr wurde er dem Anspruch seines überparteilichen Amtes gerecht, was seiner Konkurrentin Gesine Schwan die Kandidatur nicht leichter macht.
Zwar war nichts ganz neu in Köhlers Rede, doch alles passend zur schwierigen gegenwärtigen Situation, wie die einhellig positiven Reaktionen zeigten. An Deutlichkeit ließ der Präsident nichts zu wünschen übrig. Einfache Wahrheiten eigentlich, die man in dieser Klarheit auch aus der Regierung gern lauter gehört hätte: dass es Freiheit nicht ohne Verantwortung geben kann etwa, dass der Staat der Gier und Maßlosigkeit klare Grenzen setzen muss und dass das Auftürmen von Finanzpyramiden nicht zum Selbstzweck werden darf.
Die Verantwortlichen der Finanzkrise schonte Köhler nicht, forderte vielmehr Überfälliges ein: Selbstkritik und Entschuldigungen. Ob mit Erfolg? Das ist zu hoffen, nach den bisherigen Erfahrungen aber eher zu bezweifeln. Umso wichtiger wäre, dass der Geist der Präsidentenrede fortwirkt: nicht in düsterer Stimmung zu verharren, sondern den Blick stärker auf die Chancen in der Krise und damit nach vorn zu richten.
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