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Neue OZ: Kommentar zu Ackermann

Osnabrück (ots)

Ackermann hat recht
Josef Ackermann hat wieder zugeschlagen. Ausgerechnet er, der wie 
kein anderer deutscher Banker in jüngster Zeit am Pranger stand, 
gemeindet das gemeine Volk nun ein und sieht sich mit ihm in einem 
Boot. Klar, dass das DGB-Chef Sommer und andere reizt. Klar muss aber
auch sein: Der Chef der Deutschen Bank hat recht.
Egal, wie es zur jetzigen Lage kam: Soziale Unruhen und politische
Verwerfungen, wie sie wirtschaftliche Krisen zu anderer Zeit oder an 
anderem Ort mehrfach hervorgerufen haben, kann sich niemand ernsthaft
wünschen. Das gilt für Top-Manager genauso wie für Arbeitslose. Denn 
über den Sozialstaat kann man sich beschweren - aber dass es ihn 
überhaupt gibt und er bezahlbar bleibt, hängt zwingend mit der 
größtmöglichen politischen und wirtschaftlichen Stabilität zusammen.
Was Sommer zudem gerne verschweigt: In den Aufsichtsräten, die 
über Vorstandsgehälter und Boni befinden, sitzen auch Gewerkschafter.
Vielleicht an backbord und nicht steuerbord, aber sie sitzen drin.
Und auch der kleine Mann hat seinen Anteil an der Krisenschuld. 
Die Banken haben Ramschkredite vergeben, richtig. Aber genommen haben
sie andere - auch in Deutschland in Form von 
Null-Komma-nix-Finanzierungen, die sich einige bei Lichte betrachtet 
besser nicht hätten leisten sollen. Anlass genug also, es mit der 
Managerschelte nicht zu übertreiben und Ackermanns Reue anzunehmen, 
der mit seiner Bank immerhin besser dasteht als weite und auch 
öffentlich kontrollierte Teile der Finanzbranche.

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Telefon: 0541/310 207

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