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Neue OZ: Kommentar zu Somalia

Osnabrück (ots)

Kein Lösegeld
Drei Schüsse, drei tote Piraten und ein befreiter Kapitän, der in 
den USA als Held gefeiert wird, weil er sich bei der Geiselnahme 
schützend vor seine Mannschaft gestellt hatte: Die Rettungsaktion der
US-Marine vor der Küste Somalias liefert Hollywood den Stoff, aus dem
Kinoschlager sind. Doch anders als auf der Leinwand wird es in 
Somalia kein Happy End geben.
Mehr als 25 Jahre Bürgerkrieg, Stammesfeindschaften und 
islamistischer Fanatismus haben aus dem Land am Horn von Afrika 
gemacht, was die akademische Lehre als "gescheiterten Staat" 
beschreibt. Anarchie, bittere Armut, viel Gewalt und kaum eine 
Zukunftsperspektive prägen den Alltag der Masse, die ums nackte 
Überleben kämpft.
So verwundert es nicht, dass den Piraten die Handelsschiffe wie 
schwimmende Banktresore anmuten. Zwar ist die Forderung richtig, das 
Übel müsse an den Wurzeln angepackt werden. Doch den Zerfall 
staatlicher Autorität haben weder die USA noch die UNO stoppen 
können. Selbst die jüngsten Versuche Äthiopiens mit Deckung 
Washingtons scheiterten kläglich. Daher sollte der Schutz der 
Handelsrouten durch den massiven Ausbau der Präsenz internationaler 
Marineeinheiten endlich deutlich verbessert werden. Lösegeldzahlungen
müssen zudem kategorisch ausgeschlossen werden. Der Grundsatz sollte 
künftig lauten: Piraten werden nicht länger belohnt, sondern 
bestraft.

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Telefon: 0541/310 207

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