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Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Lebensmittel
Milch

Osnabrück (ots)

Blendwerk und Palaver
Welch ein Akt der Verzweiflung. Das Palaver am Runden Tisch hätten
sich die Akteure sparen können, weil der Nutzen gegen null geht. 
Außer altbekannten Reflexen hat Aigners Krisengipfel kaum 
Gehaltvolles hervorgebracht.
Die Agrarministerin verspricht alles Machbare, der Bauernverband 
pocht auf ein Konjunkturpaket III für Landwirte. Der Handel verweist 
auf die Macht des Marktes, und der Milchbauernverband BDM fordert, 
die Milchmenge EU-weit zu limitieren. Aigners angekündigte Bürgschaft
für Bauern klingt beruhigend, ist aber Blendwerk. Ebenso wie das in 
Aussicht gestellte Vorziehen der EU-Direktbeihilfen. Solches Geld 
stinkt, weil es faule Kredite sind. Dahinsiechende Höfe blieben etwas
länger liquide. Mehr nicht. Sie erlebten eine Existenz auf Pump, ein 
langes Sterben.
Dies führt zur Systemfrage, die sich der Runde Tisch nicht zu 
stellen traute, ebenso wenig wie übrigens die Finanzjongleure dieser 
Welt: Welches Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell soll die Zukunft 
sichern? Ein ungezügelter Kapitalismus hat sich als untauglich 
erwiesen. Und eine Marktwirtschaft, in der Gewinne privatisiert, 
Verluste aber Last der Gemeinschaft sind, ist nicht wirklich sozial. 
Wie verzwickt die Lage ist, zeigt das Beispiel der Bauern: Sie sollen
und wollen dem Gesetz von Angebot und Nachfrage folgen und zu 
Privatunternehmern werden. Zugleich tätscheln sie die helfende Hand 
des Staates. Kleinbauern und Kulturlandschaft könnten solche Hilfe in
der Tat brauchen.

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Telefon: 0541/310 207

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