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Neue OZ: Kommentar zu EU
Gipfel
Barroso

Osnabrück (ots)

Auf der falschen Baustelle
An Baustellen herrscht in der EU eigentlich kein Mangel. Die 
Wirtschaftskrise setzt ihren Mitgliedern stark zu; das Finanzsystem 
muss dringend strengeren Regeln unterworfen werden; zudem steht in 
Irland eine neue Abstimmung über den Reformvertrag an, die über die 
Zukunft der Gemeinschaft entscheidet. Viel zu tun für Regierungen, 
Kommission und Parlament, sollte man meinen.
Tatsächlich kreisen alle Diskussionen nur um eines: die Person des
künftigen Chefs der EU-Kommission. Dass Barroso bleibt, ist 
eigentlich unvermeidlich. Schließlich sind die ihn stützenden 
Konservativen stärkste Fraktion, und eine Mehrheit der Regierungen 
steht ebenfalls hinter ihm.
Er hat allerdings auch viele Gegner. Verwunderlich ist das nicht, 
denn Profil und größeren Einfluss hat er der Kommission nicht 
verschafft, lieber für den Ausbau der eigenen Position gesorgt. Das 
macht Vorbehalte - etwa der EU-Sozialisten - verständlich.
Und doch kommen die viel zu spät. Statt jetzt zu lamentieren und 
mit einem Nein zu drohen, hätten die Kritiker frühzeitig eine 
überzeugende personelle Alternative aufzeigen müssen. Sie wären 
glaubwürdiger gewesen und hätten damit möglicherweise sogar bei der 
Europawahl besser abgeschnitten. Die jetzt anstehende Kraftprobe 
hilft ihnen nicht, droht aber der EU zu schaden, die - siehe oben - 
Wichtigeres zu tun hätte.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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