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Neue OZ: Kommentar zu Agrarsubventionen

Osnabrück (ots)

Wie lächerlich wirkt nun der Widerstand aus
Bayern. Doch die letzte Bastion gegen die Offenlegung der 
EU-Agrarsubventionen wird schnell bröckeln. Wie wollten Seehofer & 
Co. ihre Bockigkeit auch begründen? Wer sich die Mühe der Recherche 
im Internet macht, könnte entdecken, welche Motive hinter bayerischer
Sturheit liegen. Dass ausgerechnet Parlamentarier des 
Agrarausschusses von Brüssel profitieren, wirft zumindest Fragen auf 
- die aber natürlich auch andere Empfänger betreffen. Kurios ist es 
schon, dass Nahrungsmittelkonzerne und große Agrarbetriebe 
Hauptprofiteure der EU-Zahlungen sind.
Endlich kommt nun also die Debatte in Gang, die überfällig ist und
schon im nächsten Jahr dazu führen wird, dass sich die EU bei den 
Subventionen abgespeckte Varianten überlegt. Nicht die von Verbänden 
viel bemühte Neiddebatte oder gar ein Bauern-Pranger ist nämlich das 
Ziel der Internet-Offensive, mit der lediglich Deutschland in der EU 
Berührungsängste hatte. Vielmehr geht es darum, einen Diskurs über 
Sinn und Unsinn der EU-Subventionen zu eröffnen.
Denn, mit Verlaub, die Frage muss schon erlaubt sein, warum nicht 
nur Politiker Geld aus Brüssel beziehen, sondern auch Europas größter
Zuckerhersteller Südzucker, Süßigkeitenhersteller August Storck, das 
Fleischunternehmen Tönnies oder die Molkerei Rücker aus Aurich - 
jeweils in Millionenhöhe.

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