Neue OZ: Kommentar zur Wahl des EU-Parlamentspräsidenten
Osnabrück (ots)
Die Wahl von Jerzy Buzek zum EU-Parlamentspräsidenten ist eine Verbeugung vor der Lebensleistung des früheren polnischen Premiers. Zugleich bedeutet sie eine Geste gegenüber den ehemaligen Ostblockstaaten. Seht her, ihr seid nun ganz vorne dabei - so die Botschaft aus Brüssel.
Alles spricht dafür, dass Buzek den hohen Anforderungen seines neuen Amtes ebenso gerecht wird wie sein Vorgänger Hans-Gert Pöttering. Dessen Devise war: Klug vermitteln, zusammenführen und dabei die historische Bedeutung der europäischen Einigung nie aus dem Blick verlieren. Besser als Pöttering kann ein EU-Parlamentspräsident sein Amt nicht ausüben.
Dabei hat der gebürtige Bersenbrücker den engen Kontakt zur Basis nie verloren. Auch als protokollarische Nummer eins der EU ließ er sich im Einsatz für unsere Region von niemandem übertreffen. Ein solches Rollenverständnis ist Werbung pur für den Parlamentarismus und Europa - egal, ob man die jeweiligen Ansichten des Christdemokraten im Einzelfall nun teilt oder nicht.
Im Übrigen hat Pöttering zwischen der eigenen Meinung als Parteipolitiker und der notwendigen Neutralität als Parlamentspräsident stets fein unterschieden. Gerade bei heiklen und emotional aufgeladenen Themen wie etwa dem EU-Beitritt der Türkei ist dies ebenso wichtig wie schwierig gewesen.
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