Neue OZ: Kommentar zu Bayreuther Festspiele
Osnabrück (ots)
Die Bayreuther Festspiele sind in der Wirklichkeit angekommen - und dies viel schneller und nachdrücklicher, als es der Generationswechsel auf dem Chefsessel zunächst vermuten ließ. Gewerkschafter haben durchgesetzt, was sich kein Opernregisseur so tollkühn ausdenken konnte. Auch in Wagners Musik- und Mythenreich gelten Regeln. Autokratische Alleingänge haben ausgedient. Welch unerwartetes und zugleich überfälliges Festspielwunder! Für Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier liegen darin Chance und Last gleichermaßen. Sie können sich frei machen von alten Herrschaftsstrukturen mit ihren Zwängen. Zugleich müssen sie akzeptieren, dass künftig erheblich mehr Leute mitreden, wenn es um die Festspiele geht. Aber darin liegt genau die Öffnung, die in Bayreuth überfällig war. Der Tarifstreit ist Testlauf für das, was künftig gefragt sein wird: neue Partner finden - und zwar in allen Belangen.
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