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Neue OZ: Kommentar zu Schleswig-Holstein

Osnabrück (ots)

Der Bruch der schwarz-roten Koalition in
Schleswig-Holstein ist unabwendbar. Jetzt schlägt die Stunde der 
Taktiker. Die Union - und mit ihr alle Oppositionsparteien - möchten 
die Auflösung des Landtages und Neuwahlen möglichst rasch; die SPD 
stellt sich quer. Verständlich. Schließlich muss vor allem sie mit 
einer schmerzhaften Abstrafung durch die Wähler rechnen, da der 
ultimative Krach in erster Linie dem Ego-Trip ihres Vorsitzenden 
Stegner zur Last gelegt wird.
Dass Neuwahlen sie zur stärksten Partei machen, ist völlig 
ausgeschlossen. Allenfalls könnte eine Neuauflage der Großen 
Koalition unvermeidlich werden, aber wer sollte sich das wünschen 
nach dem bisherigen Regierungskrampf?
Opposition ist die wahrscheinlichste Perspektive. Und vielleicht auch
die einzige Chance, durch Neuorientierung wieder Tritt zu fassen in 
einem Parteienspektrum, wo Konkurrenten von links bis liberal am 
Wählerstamm der SPD nagen - nicht nur in Kiel.
Die Juniorpartnerschaft in Großen Koalitionen, die nicht auch zu 
großen Taten entschlossen und fähig sind, verschleißt die SPD. Mag 
Parteichef Müntefering auch sagen, Opposition sei Mist - sie ist im 
Zweifelsfall das kleinere Übel. Denn (Mit-)Regieren wird 
existenzbedrohend. Mit Winkelzügen, wie Stegner sie jetzt noch in 
Kiel versucht, rettet die SPD sich nicht wirklich.

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