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Neue OZ: Kommentar zu somalischen Piraten

Osnabrück (ots)

Wie viele Schiffe müssen die somalischen Piraten
eigentlich noch kidnappen, bis die Industriestaaten ihren 
Marineverbänden die Mittel zur Verfügung stellen, die benötigt 
werden, um das Seegebiet im Golf von Aden unter Kontrolle zu bringen?
Die bisherigen Bemühungen der EU mit ihrer Mission "Atalanta" sind 
mangels einer ausreichenden Zahl an Kriegsschiffen so erfolgreich, 
dass die Piraten im ersten Halbjahr im Vergleich zum 
Vorjahreszeitraum ihre Angriffe mehr als verdoppeln konnten - von 114
auf 240. Die Verteidigungsminister der EU sollten sich vielleicht 
nicht länger gegenseitig auf die Schultern klopfen.
561 Besatzungsmitglieder wurden allein in den vergangenen sechs 
Monaten als Geiseln genommen, 19 verletzt, sieben entführt, sechs 
getötet. Der deutsche Frachter "Victoria" wurde nun für mehr als eine
Million Euro freigekauft. Das Feilschen um das Leben der Besatzung 
der "Stavanger" geht indes weiter.
Es rächt sich nun bitter, dass Politiker, aber auch Reeder die 
Warnungen vor steigenden Sicherheitsrisiken lange ignoriert haben. 
Erschreckend die Tatsache, dass die Bundesregierung nicht einmal die 
ministerielle Zuständigkeit für eine Befreiungsaktion klären kann. 
Das öffentliche Gerede über einen bevorstehenden GSG-9-Einsatz vor 
einigen Wochen war unverantwortlich. Der Kapitän der "Stavanger" und 
seine Crew müssen diese Fehler jetzt ausbaden.

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Telefon: 0541/310 207

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