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Neue OZ: Kommentar zu Hörl

Osnabrück (ots)

Ottmar Hörl hat keinen Kunstskandal, sondern
bestenfalls einen Zwergenaufstand inszeniert. Der Gartenzwerg mit 
Hitlergruß - das ist ungefähr so originell wie der lindgrüne 
Dürerhase oder der Zwerg in Schwarz-Rot-Gold, die Hörl jeweils in 
Armeestärke auf öffentlichen Plätzen hübsch in Reih und Glied 
aufgestellt hat. Hörls Sinn für adrette Plattheiten ist bestens 
entwickelt - mehr jedenfalls als sein Kunstverstand.
Der zielt immer auf das Gleiche: auf Symbole, die jeder versteht 
und die allein schon deshalb deren Umgestalter öffentliche 
Aufmerksamkeit sichern. Wenn dann noch eine Kontroverse hinzukommt - 
umso besser. Hörl hat ins Blaue gezielt und den einen Spießer 
getroffen, der prompt zum Staatsanwalt gerannt ist.
Mit solchen Aktionen bedient Hörl nicht den Diskurs, sondern nur 
die blanke Bigotterie. Deren vorhersehbar hysterische Reaktion biegt 
sich Hörl zum Skandal zurecht und mimt den Empörten. So weit ist es 
mit der Provokation gekommen. Das Sommertheater der Kunst gibt ein 
Kasperstück. Oh Gott.

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Telefon: 0541/310 207

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