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NABU: CO2-Regelung für Neuwagen wird löchrig wie Schweizer Käse - Bundesregierung und EU senden falsches Signal vor Klimakonferenz in Poznan

Berlin/Brüssel (ots)

Eine Woche vor der Weltklimakonferenz in
Poznan scheint sich die Europäische Union mit Unterstützung der 
Bundesregierung von den eigenen Klimaschutzzielen zu verabschieden. 
Eines der wichtigsten Vorhaben für Klimaschutz im Verkehr, die 
CO2-Regelung für Neuwagen, werde derzeit durchlöchert wie ein 
Schweizer Käse und drohe damit zur Farce zu werden.
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller kritisierte, dass der vom 
EU-Umweltrat vorgestellte Gesetzesentwurf unter dem Deckmäntelchen 
der Wirtschaftskrise systematisch ausgehöhlt werde: "Deutsche 
Politiker, allen voran die Ministerpräsidenten, in deren Ländern 
Autofabriken stehen, senden ein falsches Signal zur bevorstehenden 
UN-Klimakonferenz nach Poznan, und zwar, dass wir uns Klimaschutz in 
Zeiten schlechter Wirtschaftszahlen nicht leisten können." Dies sei 
Wasser auf die Mühlen jener Klimaschutzskeptiker in den Schwellen- 
und Entwicklungsländern, die sich verbindlichen 
Klimaschutzvereinbarungen mit dem Hinweis auf Nachholbedarf in der 
Wirtschaftsentwicklung bisher verweigert haben.
Der NABU appelliert an die Vertreter von EU-Parlament, 
EU-Kommission und Europäischem Rat, die heute in Brüssel über die 
CO2-Regelung verhandeln, dem Druck der Autohersteller und einzelner 
Mitgliedsstaaten nicht nachzugeben.
Miller: "Wer glaubt, er rettet Arbeitsplätze in der Autoindustrie,
indem er lasche Verbrauchsvorgaben mit absurden Ausnahmeregelungen 
beschließt, dem sei ein Blick auf die USA empfohlen, wo zu hoher 
Benzinverbrauch eine der Hauptursachen für die Quasi-Pleite der 
dortigen Hersteller ist."
Die Autokonzerne verweigern sich fatalerweise immer noch einem 
verschärften Grenzwert, der ab dem Jahre 2020 gelten soll. Der NABU 
fordert eine Begrenzung auf durchschnittlich 80 Gramm CO2 je 
Kilometer für 2020. Die von der Bundesregierung vorgeschlagene Spanne
von 95 bis 110 Gramm lehnt der NABU hingegen als völlig unzureichend 
ab. "Die Industrie verlangt immer wieder nach verlässlichen und 
langfristigen Regelungen. Deshalb muss ihr die Politik schon heute 
einen ambitionierten Zielwert für die übernächste Fahrzeuggeneration 
vorgeben, auf den jeder Autoingenieur und jeder Marketingmitarbeiter 
hinarbeiten kann", so Miller.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsexperte, Tel. 0172-9201823.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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