Neue OZ: Kommentar zu Nigeria
Osnabrück (ots)
Die kleinen Osama bin Ladens
Terrorgruppen wie El Kaida sind nicht nur in Afghanistan oder im Irak anzutreffen, sondern auch in Afrika. In Somalia, Mali, Niger und den Maghreb-Staaten treiben kleine Osama bin Ladens ihr böses Spiel. So wie es der sogenannte Taliban-Anführer von Nigeria tat, bis die Zentralregierung die Armee schickte. Nach kurzen, aber schweren Kämpfen und Hunderten von Toten scheint der Kern der militanten Gruppe ausgelöscht worden zu sein. Dass der Anführer von den Sicherheitskräften offenbar kaltblütig liquidiert wurde, sollte angesichts des gesellschaftlichen Klimas in Nigeria nicht sonderlich überraschen, so moralisch verwerflich dieses Vorgehen auch ist.
Lobenswert sind die Reaktionen der muslimischen Führer im Land. Sie verdammten die selbst ernannten Krieger für einen Gottesstaat als unislamische Mörder und unterstützten den Staatspräsidenten, selbst ein Moslem, in seinem harten Vorgehen gegen die Terroristen. Vor allem die Stigmatisierung der Nigeria-Taliban als verachtenswerte Sekte ist ein Sprachgebrauch, der Nachahmung verdient. Zieht er doch eine klare Grenze zwischen dem Islam und Terroristen, die den Frevel begehen, ein heiliges Buch zwischen ihren blutigen Händen zu halten.
Das in Christen und Muslime gespaltene Land wird aber mehr tun müssen, um die Saat des Hasses nicht aufkeimen zu lassen. Es gilt, nach Aussöhnung und Freundschaft zu streben.
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