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Neue OZ: Kommentar zu Arbeitszeiten in Deutschland

Osnabrück (ots)

Von wegen Freizeitpark
Gute Nachricht für Arbeitgeber: Die Deutschen arbeiten immer 
länger. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Denn 
Mehrarbeit und Überstunden sind eine gute Möglichkeit, flexibel auf 
Nachfrageschwankungen zu reagieren.
Längst vorbei die Zeiten, als Gerhard Schröder noch polternd 
meinte, den Deutschen das "Recht auf Faulheit" nehmen zu müssen. Oder
als Helmut Kohl grobschlächtig über einen kollektiven Freizeitpark 
Deutschland räsonierte.
Tatsache ist: Die Bundesrepublik hat es zum Exportweltmeister 
gebracht. Zugleich stehen Millionen von Beschäftigten massiv unter 
Stress - durch wachsenden Leistungsdruck, immer stärkere 
Arbeitsverdichtung und unsichere Aussichten auf dem Stellenmarkt. 
Freizeitparks sehen anders aus.
Hinzu kommt, dass die Arbeitswelt tief gespalten ist. Denn neben 
hart schuftenden Menschen mit Vollzeitjobs gibt es ein wachsendes 
Heer von Teilzeit-Beschäftigten und Erwerbslosen. Die alte Frage nach
einer gerechteren Verteilung der Arbeit hat mithin nichts von ihrer 
Bedeutung verloren.
Fraglich erscheint aber, ob gerade jetzt der richtige Zeitpunkt 
ist, über dieses Thema nachzudenken. Denn die Krise verstärkt die 
Angst um die Jobs. Da ist vielen das eigene Hemd näher als 
Solidarität mit anderen. Zudem dürfte die Neigung gering sein, bei 
kürzerer Arbeitszeit Abschläge an Lohn oder Gehalt hinzunehmen. 
Anders aber kann Arbeit nicht neu verteilt werden.

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Telefon: 0541/310 207

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