Neue OZ: Kommentar zu Dienstwagen
Osnabrück (ots)
Keine Lachnummern
Was sind schon Milliardenlöcher in den öffentlichen Haushalten gegen das Sommerloch, in dem Gesundheitsministerin Schmidts Dienstwagen zeitweise verschwand? Auf jeden Fall als Stoff für Häme- und Neiddebatten weit weniger geeignet. Weshalb die Dienstwagen-Debatte munter weiterrollt und absurde Formen anzunehmen droht. Denn sie erweckt den fatalen Anschein, die Selbstbedienungs-Mentalität der Politiker sprenge alle Grenzen.
Dabei ist die Berliner Wirklichkeit weit entfernt von der spanischen Lachnummer der selbstgerechten Gesundheitsministerin, wie Nachprüfungen ergeben haben. Dass die es an Fingerspitzengefühl fehlen ließ, ist unstrittig; und rechtfertigt allemal den Ausschluss aus der SPD-Schattenmannschaft. Wer daraus zum allgemeinen Minister-Bashing übergeht, fördert aber fahrlässig - und nun auch wider besseres Wissen - Politikverdrossenheit.
Das darf die Parteien nicht daran hindern, die Dienstwagen-Regelungen zu überprüfen und gegebenenfalls zu ändern. Gemessen wird eine Regierungsmannschaft aber nicht an Dienstwagen-Kilometern, sondern daran, wie sie die immensen Gegenwarts- und Zukunftsprobleme anpackt.
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