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Neue OZ: Kommentar zu Migration
Staatsbürgerschaft
Zypries

Osnabrück (ots)

Ungereimtheiten
Einen Wahlkampfschlager hat Justizministerin Zypries gewiss nicht,
wenn sie sich für doppelte Staatsbürgerschaft starkmacht. Mit dem 
entsprechenden Vorhaben ist schließlich die rot-grüne Koalition in 
ihrer Anfangszeit schmerzhaft gescheitert. Der damalige hessische 
CDU-Oppositionsführer Koch hatte sich daraus in bester 
Populistenmanier wirksames Propagandamaterial zubereitet.
Mit seinem Wahlsieg schuf er die Voraussetzungen dafür, das 
Projekt zu Fall zu bringen. Am Ende stand ein mühsam ausgehandelter 
Kompromiss, der den Doppelpass grundsätzlich ausschloss, für junge 
Menschen jedoch befristet erlaubte. Glücklich wurde damit eigentlich 
niemand. Gegner einer deutlichen Lockerung haben allerdings ihr 
Standardargument: Wer sich nicht für eine einzige Staatsbürgerschaft 
entscheide, gerate in Loyalitätskonflikte.
Das klingt gut, ist aber kaum zu beweisen. Offizielle Zahlen 
lassen sogar stark daran zweifeln. Sonst dürfte es schließlich nicht 
sein, dass 50 Prozent der im letzten Jahr Eingebürgerten einen 
weiteren Pass behalten dürfen. Stecken die alle tief in 
Loyalitätskonflikten? Doch wohl nicht. Vielmehr bestehen 
Ungereimtheiten im geltenden Recht. Die sind aus Vorurteilen 
erwachsen, der wünschenswerten Integration stehen sie im Wege.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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