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Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit
Ärzte
Krankenhäuser

Osnabrück (ots)

Namen nennen
Niemand kann genau sagen, ob es sich bei der Bestechung 
tatsächlich nur um Einzelfälle handelt - wie die Kassenärztliche 
Bundesvereinigung und die Ärztekammer Niedersachsen behaupten - oder 
doch um ein stark verbreitetes Massenphänomen.
Die öffentlich bekannte Faktenlage ist bisher dünn, das Dunkelfeld
groß. Zweifellos aber kommt es vor, dass die unter knallhartem 
Wettbewerb stehenden Krankenhäuser Ärzte bestechen, damit sie die 
Auslastung verbessern und Patienten einweisen.
Denen hilft es überhaupt nicht, wenn sich nun Kliniken und 
Mediziner gegenseitig beschuldigen. Beide sollten im Fall von 
Korruption öffentlich Namen nennen: die eine Seite diejenigen 
Orthopäden, Urologen und Augenärzte, die für ihr illegales Tun Geld 
verlangen, und die andere Seite Klinikbetreiber, die mit Bestechung 
ihre Einweiserzahlen nach oben treiben.
Ministerin Ulla Schmidt hat recht, wenn sie neue Gesetze ablehnt. 
Gefordert ist vielmehr die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen. Sie 
muss ihre Aufsichts- und Kontrollpflicht verbessern. Gefragt sind 
aber auch die Mediziner und Kliniken in ihrer Eigenverantwortung, 
damit sie nicht an der Schnittstelle zwischen ambulanter und 
stationärer Behandlung Schindluder treiben. Und ob Bestechung 
stattfinden kann oder nicht, das hat stets viel mit Anstand und 
Gewissensprüfung zu tun.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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